Was tun bei Herzinfarkt und Schlaganfall

Was tun bei Herzinfarkt?

Falls ein Angehöriger oder Kollege Anzeichen für einen Herzinfarkt hat, handeln Sie rasch und ruhig und ohne Zeit zu verlieren: 
 

 

  • Rufen Sie sofort den Rettungswagen (Tel. 112 oder örtliche Notrufnummer).
  • Erklären Sie, dass Verdacht auf Herzinfarkt besteht, damit die Leitstelle keinen einfachen Krankenwagen, sondern einen Rettungswagen mit Notarzt schickt.
  • Nennen Sie Ihren Namen, danach Namen und Adresse des Patienten.
  • Beschreiben Sie, wie man Sie rasch findet (z.B. Seiteneingang, 2. Etage) und sorgen Sie dafür, dass das Haus bei Dunkelheit gut beleuchtet ist.
  • Lagern Sie den Patienten mit etwas erhöhtem Oberkörper und achten Sie darauf, dass er nicht friert. Öffnen Sie einengende Kleidung und versuchen Sie Ruhe auszustrahlen.
  • Wenn Nitrokapseln im Haus sind, geben Sie dem Patienten eine oder zwei Kapseln – nicht mehr.
  • Bei Anzeichen eines Herzinfarkts: Bloß nicht selbst zum Krankenhaus fahren!

    Viele Patienten (und manche Angehörige) scheuen sich davor, die Notrufnummer 112 zu wählen, nach dem Motto „Es wird schon nicht so schlimm sein“. Immer wieder kommt es vor, dass Infarktpatienten sich selbst ans Steuer setzen und ins Krankenhaus fahren. Das ist äußerst riskant – für den Patienten selbst, aber auch für andere Verkehrsteilnehmer! Auch Angehörige sollten einen Infarktpatienten nicht selbst zur Notaufnahme fahren, denn bei einem Herzinfarkt kann sich die Situation rasch dramatisch zuspitzen, beispielsweise wenn Herzrhythmusstörungen auftreten oder wenn es zu einem Pumpversagen des Herzens kommt.
  • Nicht bagatellisieren, sondern entschlossen handeln

    Wenn Symptome eines Herzinfarkts bei Ihnen oder bei einem Menschen in Ihrer Umgebung auftreten, sollten Sie das sehr ernst nehmen und die Notrufnummer 112 wählen. Schieben Sie die Beschwerden nicht auf „die Bronchien“, den beruflichen Stress oder die sportliche Anstrengung, die Sie sich zugemutet haben. Ein Herzinfarkt kann tödlich enden. Je eher das verschlossene Herzkranzgefäß in der Klinik wiedereröffnet wird, umso besser sind die Aussichten des Patienten. Und wenn im Krankenhaus festgestellt wird, dass die Beschwerden tatsächlich harmloserer Natur sind und kein Herzinfarkt vorliegt – auch gut. Das ist viel besser, als bei einem Infarkt zu spät zu kommen!

Bei einem Schlaganfall ist schnelles Handeln gefragt. Ein paar einfache Tipps können helfen, schlimme Folgen für Betroffene zu verhindern.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles Handeln angesagt: Betroffene sollten mit leicht erhöhtem Oberkörper auf dem Rücken liegen und nichts essen oder trinken bis der Notarzt kommt. Schlaganfallpatienten sollten bis zum Eintreffen des Notarztes nichts essen oder trinken, weil die Schluckfunktion gestört sein kann. 

 

Tragen sie enge Kleidung, sollten Angehörige diese lockern. Darauf weist der TÜV Rheinland hin. Falls der Betroffene sich erbricht oder das Bewusstsein verliert, sollten die Angehörigen ihn in die stabile Seitenlage bringen. Außerdem müssen sie regelmäßig Puls und Atmung prüfen.

Typische Warnsignale für einen Schlaganfall sind einseitige Lähmungen, Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen, extreme Kopfschmerzen, Schwindel, sowie Sprach-, Seh- oder Gehstörungen. Menschen mit Bluthochdruck, Übergewicht, einem erhöhten Cholesterinspiegel und Diabetes haben ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu bekommen. 

In Deutschland erleiden pro Jahr 260.000 Menschen einen Schlaganfall. 80 Prozent der Betroffenen sind über 60 Jahre alt. Beim Schlaganfall wird das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, Gehirnzellen sterben ab. Um Gehirngewebe zu retten, zählt deshalb jede Minute. Beim Verdacht auf einen Schlaganfall sollte laut TÜV Rheinland sofort der Notarzt gerufen werden.

 

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